Yusuf Islam – Man of Peace
Unter dem Namen Cat Stevens hatte er sich durch Titel wie „Father and Son“ und „Morning has broken“ seinen Ruf als weinerlicher Schnulzenbarde redlich verdient. Er war einer der ganz Großen in der Songwriter-Szene. Doch dann kam die Wende im Leben des Musikers: es war 1975, und Stevens wurde beim Planschen im Meer vor Malibu in den weiten Ozean hinausgetrieben. Kraftlos und erschöpft sandte er ein Stoßgebet – oder besser: ein Angebot für einen Deal - gen Himmel: Rettung gegen lebenslängliche Unterwerfung unter Gottes Willen. Die rettende Welle kam, spülte ihn wieder an Land und schwupps – Allahu Akhbar! – wurde aus dem Londoner Musiker Cat Stevens der Londoner Muslim Yusuf Islam.
So weit, so gut möchte man meinen; jedem Tierchen sein Pläsierchen, und sei es ein religiöses Erweckungserlebnis. Manch ein Fan des nun verstorbenen Stevens mag dies freilich als deutlich belastenderes Element für sein instabiles Seelchen erlebt haben, schließlich gab es von nun an keine neuen Stücke des vom Künstler zum Gläubigen mutierten mehr denn das Spielen westlicher Instrumente passe nicht zu seiner religiösen Einstellung. Jetzt hat er es sich doch noch einmal anders überlegt und das Album „An Other Cup“ vorgelegt, nach 28 Jahren der Abstinenz von Instrumenten westlichl-dekadenter Art. Beinahe drei Jahrzehnte, dabei war die Lösung des Problems doch so simpel: “Ich kam erst vor kurzer Zeit zu einer Entscheidung bezüglich des Gebrauchs von Musikinstrumenten. Ob es erlaubt ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich voller Zweifel. [...] Und ich glaube, ich habe eine Antwort erhalten, die sehr einfach ist: Alles, was Gutes bewirkt, ist gut, und was Schlechtes bewirkt, ist schlecht.“
Ein solchermaßen tragisch vereinfachtes Weltbild lässt nur selten Gutes erwarten: Bestenfalls Belustigendes, schlimmstenfalls Gefährliches. Aber kann man einem Mann der Lieder wie „Peace Train“ gesungen hat, Träger des "Man for Peace Award" ist und sich in Hilfsprojekten unter dem Dach der Vereinten Nationen im Kosovo, im Irak, aber auch in seiner Heimatstadt London engagiert wirklich Böses unterstellen? Unser Volks-Thommi, Thomas Gottschalk scheint sich jedenfalls sicher zu sein und begrüßt Yusuf als Gast in der Sendung „Wetten, dass…“ am Samstag, nur zwei Tage bevor dieser neben Lionel Richie und Simply Red bei der Verleihung des Friedensnobelpreises auftreten wird, um unter anderen seinen alten Hit „Peace Train“ zum Besten zu geben, vermutlich in Gewohnt winselnder Manier. Yusuf Islam – A Man of Peace. Eindeutig.
Oder? In der New York Sun jedenfalls wird die Ehrerbietung des Nobelpreiskomittees an die Adresse Islams im Beitrag „Sending a Grim Message“ von Bruce Bawer folgendermaßen kommentiert: This is, after all, a man who's been denied entry into America and expelled from Israel. After the publication of the fatwa against Salman Rushdie, he was quoted in the New York Times as saying that if Mr. Rushdie came to his door for help, "I might ring somebody who might do more damage to him than he would like. I'd try to phone the Ayatollah Khomeini and tell him exactly where this man is."
Im September 2004 wurde ein Flug von London mit Ziel Washington aus Sicherheitsgründen nach Maine umgelenkt. Grund für die Maßnahme war die Vermutung, ein Terrorverdächtiger würde sich an Bord des Flugzeugs befinden. Diesem wurde schließlich nach einem Verhör die Einreise in die USA aus Sicherheitsgründen verweigert. Sein Name: Yusuf Islam. Dieser dementierte natürlich umgehend: es habe sich um eine Verwechslung gehandelt und nun hätten die US-Behörden nicht den Mumm sich diesen Fehler einzugestehen. Bereits im Jahr 2000 wurde Yusuf Islam die Einreise nach Israel verweigert: The man who gained fame as pop star Cat Stevens was denied entry into Israel and deported hours after arriving, officials said Thursday - reportedly because he gave money to a militant Islamic group during his last visit. [...] Islam, 51, who changed his name after becoming a Muslim in the late 1970s, last visited
Und nicht nur der finanziellen Unterstützung durch Yusuf Islam konnten sich diverse islamistische Gruppen bisher immer sicher sein, sondern auch ideologischer Rückendeckung . So verfasste der Singer-Songwriter a.D. unter anderem ein feuriges Pamphlet für die Islamic Association for Palestine (IAP). Die IAP wird von US-Behörden als, mit Al-Quaida-Kontakten ausgestattete Tarnadresse der Hamas angesehen und ist bisher nicht nur durch ihre illustre Liste islamistischer Persönlichkeiten in ihren Rängen, sondern auch durch ihren Antisemitismus aufgefallen. Da wollte sich Islam natürlich nicht lumpen lassen und machte seinen Zuhörern den Mel Gibson: "The Jews seem neither to respect God nor his creation. Their own holy books contain the curse of God brought upon them by their prophets on account of their disobedience to Him and mischief in the earth. We have seen the disrespect for religion displayed by those who consider themselves to be 'God's chosen people.' [...] There will be no justice until all the land is given back to its rightful owners [...] Only Islam can bring peace back to the Holy Land"
Und wie seine Vorstellungen vom Heiligen Land aussehen, davon kann sich ein Bild machen wer die Homepage einer jener „Hilfsorganisationen“ besucht, für deren Engagement Islam als federführender Kopf für seine humanitären Hilfsmaßnahmen zum Ehrendoktor der Universität von Gloucestershire ernannt wurde. Auf einer „Crisis Map“ der Organisation „Small Kindness“ sind die in den Augen der Verfasser scheinbar besonders bedeutenden Konfliktherde der Welt aufgeführt. Die Analyse der Karte macht schon etwas stutzig, es stellt sich gar unweigerlich ein Gefühl der Verwunderung ein: Der Staat Israel fehlt komplett, stattdessen findet man zwischen dem Libanon und Jordanien den Staat mit dem Namen „Holyland“ als neuen Akteur in der Region. So sieht es also aus, wenn Antisemiten träumen.
Und dass Yusuf Islam ein ebensolcher ist hatte er uns schon lange vor diesen Vorfällen bewiesen. Bereits 1995 hatte er bei einer Versammlung der Islamic Society of North America (ISNA) eine Brandrede gehalten, in der er den Juden unter anderem vorwarf: “The Jews would have us believe that God has this bias to this little small tribe in the Middle of the Sinai desert and all the rest of humanity is just rubbish. I mean that this is the basic doctrine of the Jewish religion and that's why it is a most racist religion." Aber nicht nur als Einpeitscher und durch eigene finanzielle Unterstützung, sondern auch als Fund-Raiser hat Islam sich mit seinem- am besten judenfreien - Peace Train profiliert. 1998 hält er bei einer Veranstaltung des Jerusalem Fund einen Vortrag über Israel und die Situation im Nahen Osten. Nach kanadischen und israelischen Geheimdienstinformationen ist der Jerusalem Fund als Geldbeschaffer für die terroristische Hamas einzuschätzen. Dementsprechend ließ Yusuf Islam die Gelegenheit auch nicht ungenutzt einmal mehr ungestört über Israel vom Leder zu ziehen: in 1998, the singer Yusuf Islam , formerly known as Cat Stevens , “was the guest of honour at a Toronto fundraising dinner hosted by an organization that has since been identified by the Canadian government as a ‘front' for the Palestinian terrorist group Hamas. In a videotape of the 1998 event obtained by the National Post, Mr. Islam describes
Yusuf Islam - Mann des Friedens? Kommt darauf an, welche Anforderungen man an "Frieden" stellt. Angesichts reichlich merkwürdiger Allianzen scheint er genau dazu - zumindest in Deutschland - zu taugen. Der kurze Weg von der Hamas zu "Wetten, dass...". Difficile est saturarum non scribere.